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Abstract

Der rasche Aufstieg der Plattformwirtschaft hat zu einer ausgeprägten Veränderung der europäischen Arbeitsmärkte geführt, sodass bei den vorhandenen rechtlichen Rahmenbedingungen und freiwilligen Initiativen noch Nachholbedarf besteht. Plattformarbeit bietet zwar Chancen für Arbeitskräfte und Arbeitgeber und trägt potenziell zu Innovation, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit in der EU bei, wurde jedoch von Anfang an wegen der schlechten Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen, denen die Arbeitskräfte häufig ausgesetzt sind, kritisiert. Daher haben EU-weit Regierungen, Sozialpartner, Basisorganisationen und Plattformen begonnen, Initiativen in die Wege zu leiten, um die negativen Aspekte der Plattformarbeit anzugehen. Dieser Kurzbericht beleuchtet einige dieser Initiativen in den Mitgliedstaaten und spricht Empfehlungen für weitere Maßnahmen aus.

Key findings

Initiativen zur Unterstützung von Plattformarbeitskräften haben bessere Sichtbarkeit und besseren Zugang zu Ressourcen, wenn sie in breiter angelegte Strategien, wie nationale Digitalisierungsstrategien, eingebettet sind. Zugleich ist es enorm wichtig, diese Initiativen so zu gestalten, dass sie den Arbeitskräften angemessenen Schutz bieten, ohne Innovation und technologischen Fortschritt zu bremsen.

Für die Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit von Gesetzesinitiativen ist Klarheit über die Definition von Plattformarbeit und Plattformen eine wichtige Voraussetzung; dies gilt auch für die Klarheit über den Geltungsbereich von Rechtsvorschriften. Wichtig ist auch die Schaffung eines breiter angelegten Rahmens, der die gesamte Plattformarbeit abdeckt, aber individuell zugeschnittene Ansätze für spezielle Arten von Plattformarbeit und Plattformarbeitskräften, einschließlich vulnerabler Selbstständiger, fördert.

Breiter angelegte Strategien und einzelne Initiativen zur Verbesserung der Bedingungen für Plattformarbeitskräfte könnten von einer verstärkten Zusammenarbeit der verschiedenen Interessenträger profitieren. Insbesondere gemeinsame Maßnahmen von etablierten Gewerkschaften und Basisorganisationen könnten die Stärken beider nutzen, um die Wirksamkeit zu verbessern.

Initiativen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Plattformarbeitskräften sind in der EU ungleichmäßig verteilt; in Osteuropa gibt es nur wenige davon. Die sozialen Medien haben sich als sinnvolles Mittel für eine größere Verbreitung erwiesen, und es wird wichtig sein, die positive Rolle des Erfahrungsaustauschs bei der Nutzung der sozialen Medien durch vorhandene oder neue Instrumente für den Aufbau von Kapazitäten und den Austausch bewährter Verfahren unter den verschiedenen Akteuren und Mitgliedstaaten hervorzuheben.

Der begrenzte Sozialschutz der Plattformarbeitskräfte hat Priorität, besonders bei denen, für die es die Haupttätigkeit ist oder die dies mit einer anderen prekären Tätigkeit kombinieren. Es ist enorm wichtig zu gewährleisten, dass diese Arbeitskräfte über ihren Anspruch auf Sozialleistungen informiert sind und dass das Verfahren für den Zugang zu den Leistungen unkompliziert ist.

Number of pages
28
Reference nº
EF21035
ISBN
978-92-897-2215-5
Catalogue nº
TJ-AR-21-005-DE-N
DOI
TJ-AR-21-005-DE-N
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