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Abstract

In diesem Bericht wird die Rolle des sozialen Dialogs und der Tarifverhandlungen bei der Bewältigung der Herausforderungen analysiert, mit denen die Zivilluftfahrt während der COVID-19-Pandemie konfrontiert war. Die Einbeziehung der Sozialpartner in die Maßnahmen zur Abmilderung der negativen Auswirkungen der Pandemie ist von Land zu Land unterschiedlich. Der soziale Dialog und Tarifverhandlungen spielten in den meisten Ländern eine wichtige, in anderen Ländern jedoch nur eine begrenzte Rolle. In dem Bericht werden auch Änderungen untersucht, die an bestehenden Verfahren für den sozialen Dialog und/oder Tarifverhandlungen auf nationaler Ebene vorgenommen wurden. Wenngleich keine wesentlichen Änderungen in Bezug auf die Institutionen des sozialen Dialogs und die Standardverfahren festgestellt wurden, hat die Studie gezeigt, dass sich der soziale Dialog mit Fragen befasste, die über die traditionellen Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen hinausgingen. Die Sozialpartner wurden zunehmend in neue Probleme im Zusammenhang mit COVID-19 einbezogen, wie z. B. den Erhalt von Arbeitsplätzen – u. a. durch Kurzarbeitsregelungen –, Entlassungen und die Aufrechterhaltung der Liquidität und Solvenz von Unternehmen.

Key findings

Das Ausmaß, in dem der soziale Dialog und die Tarifverhandlungen die Auswirkungen der Pandemie auf die Unternehmen und die Beschäftigten in der Zivilluftfahrt abgefedert haben, war von Land zu Land sehr unterschiedlich. In Ländern mit gut etablierten Beziehungen zwischen den Sozialpartnern – wie Österreich, Belgien und Luxemburg – wurden Rettungspakete und Beschäftigungssicherungsprogramme umgesetzt. In Ländern mit weniger entwickelten Beziehungen zwischen den Sozialpartnern trug der soziale Dialog zur Sicherung von Arbeitsplätzen in diesem Sektor bei, was zu Lohnausgleichsregelungen in Bulgarien und Kurzarbeitsregelungen in Kroatien führte. In einigen Ländern, wie Griechenland und Ungarn, fand kein sozialer Dialog statt, weil die Sozialpartner von der Regierung umgangen wurden.

Trotz des in vielen Fällen gut funktionierenden und ergiebigen sozialen Dialogs verschlechterte sich die Verhandlungsposition der Beschäftigten in der Zivilluftfahrt, wobei sich das Machtgleichgewicht zugunsten der Arbeitgeber verlagerte. Dieser Wandel veranlasste einige Gewerkschaften, stärker auf Konflikt zu setzen. Dies war selbst in einigen Ländern der Fall, die eine langjährige Tradition der Sozialpartnerschaft und des sozialen Friedens haben.

Aus der Studie geht hervor, dass durch den sozialen Dialog unmittelbare pandemiebedingte Gefahren wirksam abgewendet wurden; allerdings wurden grundlegende Fragen im Zusammenhang mit prekären Arbeitsbedingungen, die sich aus dem sich wandelnden Geschäftsumfeld in der Luftfahrt ergeben, außer Acht gelassen.

In vielen Ländern erstreckte sich der soziale Dialog über die traditionellen Themen wie Löhne und Arbeitszeiten hinaus auf andere Themen wie Kurzarbeit, Liquidität der von der Pandemie betroffenen Unternehmen und Massenentlassungen.

Eines der dringlichsten Probleme für die Zivilluftfahrt ist, dass die Pandemie den Druck auf Löhne und Gehälter weiter erhöht hat. Vor dem Hintergrund sinkender Durchschnittslöhne in allen Berufsgruppen in der Branche in den letzten 15 Jahren – hauptsächlich aufgrund des verstärkten Wettbewerbs und der Geschäftsmodelle rund um Low-Cost-Strategien – haben die Sozialpartner noch keine gemeinsamen Lösungen gefunden.

The report contains the following lists of tables and figures.

List of tables

  • Table 1: Employees in the civil aviation sector, 2018
  • Table 2: Drops in the number of commercial flights per airport, January–October 2020 compared with the same period in 2019
  • Table 3: Distribution of social dialogue and collective bargaining practices by type of social partner involvement and issues covered (2020)
  • Table 4: Distribution of social dialogue and collective bargaining practices by level of social dialogue, subsector and issues covered (2020)
  • Table 5: Industrial relations regimes and the main developments since COVID-19 in sectoral social dialogue and collective bargaining (summary)

List of figures

  • Figure 1: Proportion of passenger air transport employment to total employment per EU Member State, 2015, 2019 and 2020 (%)
  • Figure 2: Number of employees in the passenger air transport sector (NACE 51.10) in the EU27 and the UK, and in the service activities incidental to air transport sector (NACE 52.23) in the EU27, 2011–2018
  • Figure 3: Relative change in the number of employees in the passenger air transport sector (NACE 51.10), 2011–2018 (%)
  • Figure 4: Relative change in the number of employees in the service activities incidental to air transport sector, including ground handling and air traffic management activities, 2011–2018 (%)
  • Figure 5a: Absolute number of companies in the civil aviation sector in the EU27, 2011–2017
  • Figure 5b: Relative change of number of companies in the civil aviation sector in the EU27, 2011–2017
  • Figure 6: Decrease in air passengers per Member State, Q2 2020 compared with Q2 2019
Number of pages
52
Reference nº
EF22023
ISBN
978-92-897-2282-7
Catalogue nº
TJ-04-22-010-EN-N
DOI
10.2806/80520
Permalink

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