Beschäftigung und Arbeitsmärkte
Beschäftigung und Arbeitsmärkte sind einer der sechs wichtigsten Tätigkeitsbereiche im Arbeitsprogramm von Eurofound für den Zeitraum 2021–2024. Eurofound wird auch weiterhin als Kompetenzzentrum für die Überwachung und Analyse der Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt tätig sein, insbesondere, weil die europäischen Arbeitsmärkte im Zuge der COVID-19 -Pandemie vor großen Herausforderungen stehen. Bei der Datensammlung und der Forschung wird die Agentur ihr Hauptaugenmerk auf die Folgen der Pandemie für Arbeit und Beschäftigung sowie auf die Frage legen, wie die Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes und die Einbeziehung aller in den Arbeitsmarkt aufrechterhalten werden können.
Im Zeitraum 2021–2024 wird Eurofound wichtige Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Aussichten in den Bereichen Beschäftigung und Arbeitsmärkte in der EU bereitstellen. Eurofound kommt bei der Beobachtung von Trends auf dem Arbeitsmarkt sowie der Überwachung der Auswirkungen dieser Trends für verschiedene Beschäftigtengruppen eine wichtige Rolle zu.
Generell werden bei den Forschungsarbeiten die Veränderungen der Arbeitsmarktstruktur anhand der bewährten Beobachtungsinstrumente von Eurofound, des Europäischen Jobmonitors (European Jobs Monitor, EJM) und des Europäischen Beobachtungsinstruments für Umstrukturierungen (ERM), zusammen mit Eurostat-Daten, im Mittelpunkt stehen. Angesichts der in manchen Ländern, Regionen, Wirtschaftszweigen und Berufen erwarteten hohen Arbeitslosenzahlen, die zugleich auch die am stärksten gefährdeten Arbeitnehmer in den prekärsten Situationen betreffen, werden diese Instrumente dazu beitragen, Wirtschaftszweige, Berufe und Qualifikationen zu ermitteln, die von Wachstum oder aber von einer rückläufigen Entwicklung geprägt sind. Mithilfe des ERM werden auch künftig umfangreiche Umstrukturierungen , Rechts- und Unterstützungsinstrumente sowie Maßnahmen untersucht, die von den Sozialpartnern und Behörden erarbeitet wurden, um Arbeitnehmer beim Übergang zwischen Arbeitsplätzen oder Branchen zu unterstützen.
Daneben wird sich Eurofound schwerpunktmäßig auch mit den Themen Arbeitskräftemangel und unzureichende Nutzung von personellen Ressourcen und Talenten in bestimmten Branchen und Berufen – die während der COVID-19-Pandemie noch verschärft wurden – befassen und hierzu politische Maßnahmen und betriebliche Praktiken näher beleuchten. Zu den konkreten Themen gehören das Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage , Arbeitszeit , geografische oder berufliche Mobilität und die Integration von Migranten sowie Gruppen, die auf dem Arbeitsmarkt unterrepräsentiert sind, wie z. B.Jugendliche, Frauen und Menschen mit Behinderungen . Eurofound wird sich aber auch mit Wirtschaftszweigen befassen, die traditionell von Arbeitskräftemangel betroffen sind – eine Frage, die sich aufgrund der Pandemie mit noch größerer Dringlichkeit stellt. Diese Tätigkeit wird in die Vorbereitungen für die nächste Ausgabe der Europäischen Unternehmenserhebung (ECS) einfließen.
Die Zusammenarbeit von Eurofound mit der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission wird in diesem Bereich ebenfalls fortgeführt. Die Forschungsarbeiten zum Thema Umstrukturierung werden den Aktivitäten des Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) und des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) zugutekommen. Im Hinblick auf Kompetenzen und Arbeitskräftemobilität werden im Zusammenhang mit beschäftigungspolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels die Verbindungen zur Schwesteragentur Cedefop und zur Europäischen Arbeitsmarktbehörde näher beleuchtet.
- Infografik: Beschäftigung und Arbeitsmärkte in der EU