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Neue Beschäftigungsformen

„Neue Beschäftigungsformen“ ist der Oberbegriff für die stärker diversifizierten Beschäftigungsformen, die entstehen oder seit dem Jahr 2000 an Bedeutung gewonnen haben. Neben den traditionellen Beschäftigungsverhältnissen sind neue Arbeitsformen gekennzeichnet durch sich verändernde Arbeitsmuster, Vertragsverhältnisse, Orte, Dauer und Zeitplan der Arbeit, verstärkte Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) oder eine Kombination davon. 

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EU-Kontext

Gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Veränderungen in Europa haben neue Beschäftigungsformen in ganz Europa hervorgebracht. Die COVID-19-Pandemie hat auch dazu geführt, dass der Umfang neuer Beschäftigungsformen zugenommen hat. Viele dieser Beschäftigungsformen unterscheiden sich ganz erheblich von traditioneller „Arbeit“. Sie verändern die herkömmliche Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Außerdem zeichnen sie sich durch unkonventionelle Arbeitsmuster und Arbeitsplätze aus.

Politische Entscheidungsträger in der EU möchten wissen, wie diese neuen Beschäftigungsformen zur Schaffung eines flexibleren und inklusiven Arbeitsmarkts beitragen können. Die Gewährleistung geeigneten Sozialschutzes und angemessener Arbeitsbedingungen ist ebenso ein zentraler Punkt der Diskussion. Von größter Bedeutung in der Debatte ist die Frage, wie sich eine Situation vermeiden lässt, in der diese neuen Beschäftigungsformen für Arbeitnehmer ungünstiger sind als die gängigen Beschäftigungsarten.

Im Jahr 2017 proklamierten die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat die europäische Säule sozialer Rechte, in der 20 Grundprinzipien festgelegt wurden, die für gut funktionierende Arbeitsmärkte unerlässlich sind. Im begleitenden Aktionsplan 2021 wird festgestellt, dass die Digitalisierung und die Veränderungen, die die Pandemie in der Arbeitswelt mit sich gebracht hat, eine breit angelegte politische Debatte erfordern, die sich nicht nur auf die Erwerbsbeteiligung, sondern auch auf angemessene Arbeitsbedingungen konzentriert, die hochwertige Arbeitsplätze mit sich bringen.

Die Kommission hat die Frage der Arbeitsbedingungen auch in ihrer Mitteilung „Gestaltung der digitalen Zukunft Europas“ angesprochen. Gute Arbeitsbedingungen bilden das Kernstück eines erfolgreichen digitalen Übergangs, der Innovation und technologische Verbreitung fördert.

Die Arbeit von Eurofound zu neuen Beschäftigungsformen steht im Einklang mit der Priorität der Kommission 2019–2024 „Ein Europa für das digitale Zeitalter“.

Kernaussagen

  • Klassische Beschäftigungsverhältnisse sind in der EU nach wie vor vorherrschend, die europäischen Arbeitsmärkte sind jedoch durch immer vielfältigere Beschäftigungsformen gekennzeichnet. 
  • Einige neue Beschäftigungsformen dürften aufgrund des doppelten Übergangs zum digitalen Zeitalter und zu einer CO2-neutralen Wirtschaft weiter zunehmen. Einige neue Beschäftigungsformen können aber aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt beeinträchtigt werden.
  • Viele neue Beschäftigungsformen gehen auf den Bedarf an Flexibilität der Arbeitgeber/Kunden oder Arbeitnehmer zurück. Bei der Entwicklung neuer Beschäftigungsformen muss unbedingt sichergestellt werden, dass diese Flexibilität den Arbeitnehmerschutz nicht beeinträchtigt.
  • Arbeitszeit, Vertretung sowie Gesundheit und Sicherheit müssen für verschiedene neue Beschäftigungsformen, darunter IKT-gestützte mobile Arbeit, Plattformarbeit, Gelegenheitsarbeit und Arbeit auf der Grundlage von Gutscheinsystemen, geregelt werden.
  • Bei einigen neuen Beschäftigungsformen könnte die Unklarheit des Beschäftigungsstatus der Arbeitnehmer die Segmentierung des Arbeitsmarktes befördern.
     

Eurofound research

To fill existing knowledge gaps, since 2013 Eurofound has been exploring the characteristics of emerging forms of employment in EU Member States. The research looks at the implications for working conditions and the labour market.

Categorising new forms of employment

In 2015, Eurofound conducted a Europe-wide mapping exercise to identify emerging trends. This exercise led to the categorisation of nine broad types of employment forms that are new or have become increasingly important in European Member States since 2000: employee sharing, job sharing, voucher-based work, interim management, casual work, ICT-based mobile work, platform work, portfolio work and collaborative employment. A range of case studies, carried out as part of the study, show how these new employment forms operate in Member States and their effects on working conditions and the labour market.

In 2020, Eurofound conducted a follow-up review of new forms of employment which tracked their scale, scope and incidence and highlighted their increasing relevance for European labour markets. 

 

New trends emerging

Eurofound continues to examine in more detail some of the new trends identified. Research in 2016 looked in particular at the win–win potential of strategic employee sharing for both employers and employees. In 2020, a study on telework and ICT-mobile work (T/ICTM) analysed the implications of these arrangements on employment and working conditions. 

Key outputs

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Although standard employment (generally full-time and permanent) remains the dominant employment type across the EU, European labour markets are increasingly characterised by a variety of different forms. These new forms...

15 Dezember 2020
Publication
Research report
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We hear more and more about the platform economy, with the debate often revolving around the potential long-term implications of its growth on the labour market and the impact on...

Blog

Current and ongoing research

Um bestehende Wissenslücken zu schließen, begann Eurofound im Jahr 2013 mit der Untersuchung der Merkmale neuer Beschäftigungsformen in den EU-Mitgliedstaaten. In der Forschung werden die Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und den Arbeitsmarkt untersucht.

Kategorisierung neuer Beschäftigungsformen

Eurofound führte eine europaweite Bestandsaufnahme durch, um neu aufkommende Trends zu ermitteln. Diese führte zur Kategorisierung von neun grob unterteilten Beschäftigungsformen, die neu sind oder seit dem Jahr 2000 in den EU-Mitgliedstaaten an Bedeutung gewonnen haben: Mitarbeiter-Sharing, Jobsharing, Beschäftigung auf Grundlage von Gutscheinsystemen, Interimsmanagement, Gelegenheitsarbeit, IKT-gestützte mobile Arbeit, Plattformarbeit, Portfolioarbeit und kollaborative Arbeitsformen. Aus einer Reihe von Fallstudien, die im Rahmen der Studie durchgeführt wurden, geht hervor, wie diese neuen Beschäftigungsformen in den Mitgliedstaaten funktionieren und wie sie sich auf die Arbeitsbedingungen und den Arbeitsmarkt auswirken.

Im Jahr 2020 führte Eurofound eine Follow-up-Überprüfung neuer Beschäftigungsformen durch, bei der Umfang und Inzidenz nachverfolgt und deren zunehmende Bedeutung für die europäischen Arbeitsmärkte hervorgehoben wurden.

Neu aufkommende Trends

Eurofound wird einige der ermittelten neuen Trends weiterhin genauer untersuchen. In der 2016 durchgeführten Untersuchung ging es insbesondere um das Win-Win-Potenzial des strategischen Mitarbeiter-Sharings für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Im Jahr 2020 wurden in einer Studie über Telearbeit und IKT-gestützte mobile Arbeit (T/ICTM) die Auswirkungen dieser Regelungen auf die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen untersucht.

 

 

 

Eurofound expert(s)

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Dragoș Adăscăliței is a research officer in the Employment unit at Eurofound. His current research focuses on topics related to the future of work, including the impact of...

Research officer,
Employment research unit
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25 Juli 2016

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